Optimierte Darmkrebsvorsorge zur Früherkennung von Adenomen und Karzinomen im Darm

Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 50000 Menschen an Darmkrebs, eine der häufigsten Krebstodesursachen. Im frühen Stadium ist die Krankheit zu fast 90% heilbar. Sie wird jedoch häufig nicht früh genug erkannt.
Allerdings scheuen viele Menschen ohne klinische Beschwerden die Durchführung einer Darmspiegelung, die von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 55. Lebensjahr angeboten wird.
Bereits ab dem 50. Lebensjahr steht seitens der gesetzlichen Krankenkassen zur Erkennung von versteckten Blutungsquellen im Darm der Hämoccult-Test zur Verfügung. Dieser herkömmliche Stuhltest auf Guajak-Basis ist jedoch sehr störanfällig. So können falsch-positive Reaktionen (= Verdacht auf Darmkrebs) z.B. durch den Verzehr von Fleisch, Leber und Wurstwaren, Bananen, Tomaten, Kirschen, Rettich und Meerrettisch auftreten; flasch-negative Reaktionen durch Arzneimittel oder durch Vitamin C, z.B. in Fruchtsäften.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass dieser Test zudem eine niedrige Empfindlichkeit(Sensitivität) im Hinblick auf die Erkennung von Darmkrebsvorstufen (Präkanzerosen), den Polypen bzw. Adenomen hat. Das heisst: 9 von 10 Adenomen werden nicht erkannt!
Die Tendenz der Adenome zu malignen Entartung nimmt vom tubulären über das tubulär-villöse zum villösen Adenom hin zu und ist größenabhängig. Adenome unter 1 cm Durchmesser enthalten nur in 0,2% der Fälle invasive Karzinome, zwischen 1- und 2 cm steigt die Karzimomwahrscheinlichkeit auf 1 bis 6%, bei über 2 cm auf über 3 bis 16% an. Umgekehrt: Ca. 98% der Adenome mit invasivem Karzinom sind über 1cm groß.
Die Polypen sind mit feinen und sehr empfindlichen Blutgefäßen versehen. Diese sehr feinen Blutgefäße können bei der Stuhlpassage oberflächlich verletzt werden, so dass sehr kleine Blutmengen dem Stuhl beigemischt werden. Diese werden in der Regel mit dem bloßen Augen nicht entdeckt. Das heißt, dass der Stuhl augenscheinlich völlig unauffällig sein kann.
Werden diese Adenome in einem frühen Stadium erkannt und entfernt, so liegt die Heilungsrate bei über 90%!
Durch den Hämocculttest werden wegen seiner geringen Sensitivität und seiner großen Störanfälligkeit nicht mehr als 35 % der Darmkrebserkrankungen diagnostiziert.

 


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